06.08.2008

Archäologische Untersuchungen auf der Festung Königstein

Die Festung Königstein oberhalb des Elbtals, Kr. Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Foto: Otto Braasch 
© Landesamt für Archäologie

Aus dem Jahre 1233 stammt die wohl älteste schriftliche Erwähnung einer Burg auf dem Königstein, die in dieser Zeit zum böhmischen Königreich gehörte.

Mit dem Vertrag von Eger im Jahr 1459 gelangten die Burg und das Gebiet an die Wettiner – die späteren Kurfürsten und Könige von Sachsen. 1589 begann der sächsische Kurfürst Christian I. die Burganlage zu einer der stärksten Landesfestungen auszubauen. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Festung für militärische Zwecke immer wieder verstärkt und baulich erweitert.

Das Grabungsareal vor dem Alten Zeughaus.
Das Grabungsareal vor dem Alten Zeughaus.  © Landesamt für Archäologie

Seit dem 19.05.2008 begleitet das Landesamt für Archäologie im Rahmen eines mehrmonatigen Grabungs- und Aufarbeitungsprojektes die Sanierungsmaßnahmen auf der Festung Königstein. Die bislang freigelegten Baubefunde sind vor allem den verschiedenen Phasen des Festungsausbaus zuzuordnen. Schwerpunkt der vergangenen Monate bildeten die äußeren Befestigungsanlagen – die sogenannten Niederen Äußeren Werke - mit der Freilegung einer Stützmauer vor dem Erdwall und einer Kanonenstellung des 18. Jahrhunderts sowie ein Areal unmittelbar nördlich des Alten Zeughauses entlang der ehemaligen inneren Burgmauer. Hier gelang den Archäologen der Nachweis einer bereits im Mittelalter senkrecht abgearbeiteten Felswand vor der an dieser Stelle vermuteten Torbefestigung des mittelalterlichen Festungsaufganges. Aus einer mit Abbruchschutt verfüllten Felsspalte konnten zudem Keramikfragmente des späten 12./frühen 13.Jahrhunderts geborgen werden. Wichtiges Indiz für eine frühe Besiedlung dieses strategisch bedeutenden Felsplateaus über der Elbe. Die sanierten Festungsbereiche sollen in der näheren Zukunft für Touristen zugänglich gemacht werden.

Die Mauerreste der Kanonenstellung und der Stützmauer, freigelegt während der Untersuchung der Niederen Äußeren Werke
Die Mauerreste der Kanonenstellung und der Stützmauer, freigelegt während der Untersuchung der Niederen Äußeren Werke  © Landesamt für Archäologie

Dr. Christiane Hemker

Referatsleiterin Südwestsachsen: Landkreise Erzgebirgskreis (Altkreise Annaberg, Aue-Schwarzenberg, Mittlerer Erzgebirgskreis, Stollberg), Mittelsachsen (Altkreis Freiberg), Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (Altkreis Weißeritzkreis); Montanarchäologie

Telefon: 0351 8926-673

Telefax: 0351 - 8926 999

E-Mail: Christiane.Hemker@lfa.sachsen.de

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